Angst vor der Geburt und auch ein bisschen vor dem Leben danach. Es ist dann doch
auch ein sehr großer Einschnitt und das schlimmste: man kann sich nicht so richtig darauf
vorbereiten. Wie auch? Jede Geburt läuft anders ab und jeder nimmt die neue Rolle anders
war und die Ereignisse anders auf.
Ich kenne mich zwar ein bisschen, wie ich als Mensch auf Dinge reagiere, aber wie ich als
Mutter sein werde, kann ich einfach nicht einschätzen. Natürich hoffe ich, dass ich eine
gute Mutter sein werde. Und ich denke auch, dass mir das gelingen wird. Trotzdem habe ich
Angst zu versagen.
Sicherlich hat auch Olli "Angst". Nicht in dem Sinne wie es vielleicht klingt, seine
Zukunft ändert sich ja genauso wie meine. Sein Alltag wird genauso anders sein wie meiner.
Er geht zwar weiter arbeiten während ich ein Jahr zuhause bin, aber trotzdem hat er
ein Baby! und er ist Vater! Das sind die größten Veränderungen, die es im Leben gibt.
Vielleicht hat er Angst, dass er die Bindung zum Baby nicht so gut schafft. Das ist
ja für mich leichter, da ich es ja stille und es immerhin schon 9 Monate in mir herum
getragen habe. Das macht ja auch eine ganz andere Bindungsvoraussetzung als er sie hat.
Davor könnte man auch "Angst" haben.
Aber Angst hört sich so negativ an.
Das, was uns erwartet, bereitet mir oder uns ja keine negativen Gefühle. Im Gegenteil.
Es geht hier (in den Gefühlen und in diesem Post) eher um den Ausdruck der Ungewissheit
und ein bisschen die Furcht vor dem Ungewissen und Neuem, vor Veränderung und dem
neuen Leben. Man weiß einfach nicht so recht, was Einen erwartet. Und: man kann sich 0
darauf vorbereiten egal wieviele Bücher man liest oder wieviele Geburtsvorbereitungskurse
man macht.
Bei aller Angst denke ich aber trotzdem daran, dass wir die besten Voraussetzungen haben,
sehr gute Eltern zu werden und dass wir das alles schaffen werden.
Wir sind nicht mehr so jung, haben im Leben schon etwas erlebt und an dem Erlebten gereift.
Wir sind keine pupertierenden Jugendlichen, die mit dem eigenen Leben schon völlig
überfordert wären.
Wir haben beiden den richtigen Partner für so eine Familiengründung gefunden und sind
uns beide einander sicher. Die Schwangerschaft war kein Unfall oder ungeplant sondern
genau zum richtigen Zeitpunkt (geheiratet, groß genuge Wohnung, wir nagen nicht am
Hungertuch, etc)
Wir haben beide eine berufliche Erfüllung und da kann man dann auch mal ein neues Kapitel
im Leben aufschlagen.
Wir beide haben eine stabile Basis, ein Stabiles Band der Liebe, das wir um unsere kleine
Familie binden können und deshalb weiß ich tief in meinem Inneren, dass es alles
gut wird so wie es kommt.
Sicher werden wir Fehler machen, Fehler machen ist menschlich. Es wäre schlimm wenn
wir keine machen würden. Aber es werden keine so gravierende Fehler sein, dass unsere
Kinder oder unsere Familie darunter zerbrechen wird.
In diesem Sinne: Namaste