Freitag, 11. November 2016

Down-Syndrom- Test Ja oder Nein?

Wir leben alle in einer Welt, in der es kaum mehr Geheimnisse gibt. Ob es das Babygeschlecht ist oder die Organe des Fötus, man kann heutzutage alles untersuchen. Eben auch, ob der Fötus eine Behinderung hat oder nicht. Das Down-Syndrom ist natürlich bei allen ein Thema zumal es meistens eine spontane Behinderung ist, die absolut jeden Treffen kann. Auch Frauen, die keine Vorbelastung haben, nicht zu alt sind oder von sonstigen Risikofaktoren befreit sind.

Deshalb haben wir uns natürlich auch Gedanken gemacht, ob wir diesen Test (Harmony-Test oder Nackenfaltenmessung) machen lassen wollen/sollen oder nicht.
Unser Artzt hat klipp und klar gesagt, dass ich in keiner Risikogruppe bin und es erstmal kein Grund zur Sorge gibt. Außerdem hat man bei den Tests immer eine gewisse Unsicherheit, dass das Ergebnis falsch ist. Im Grunde hat er es uns nicht aufschwätzen wollen (damit er Geld an uns verdient) sondern mir eher das Gefühl gegeben, dass es eigentlich herausgeschmissenes Geld ist (Harmonytest, der etwas sicherer ist wie die nackenfaltenmessung kostet immerhin stolze 380EUR)

Trotzdem bin ich (Jessi) eher der Kontrolltyp. Am liebsten will ich alles kontrollieren und den sicheren Weg wählen, als das Risiko einzugehen. Und in diesem Fall bin ich überraschenderweise eher der Ansicht, dass ich den Test nicht machen will.
Mein Gefühl sagt mir einfach: lass es!
Es geht auch nicht ums Geld aber vielleicht möchte ich einfach darauf vertrauen, dass einfach alles gut ist. Und wie gesagt, die Chance ist nicht hoch, dass es uns trifft.

Außerdem gibt es eine wichtige Lektion zu lernen: Ab jetzt werden wir nie wieder (hatten wir ja sowieso noch nie im Leben) Sicherheit haben. Vorallem was das Kind betrifft. Es kann immer alles passieren. Ich kann noch eine Fehlgeburt haben, die Organe können beschädigt sein (was man ja auch oft erst nach der Geburt feststellen kann) oder sonst irgendwas kann nicht stimmen. Es gibt so viele Möglichkeiten, was noch alles schief gehen könnte. Und selbst nach der Geburt: ein Sturz und das Kind kann immer noch eine Behinderung bekommen.
Genauso ist es bei uns: die Chance von einem Auto überfahren zu werden, ist viel höher als wir immer denken. Und dann haben wir Angst davor dass uns Aliens vernichten.
Von daher werden wir, auch wenn wir das Downsyndrom testen lassen würden, keine 100% Sicherheit haben, dass unser Baby gesund ist.

Deshalb vertraue ich darauf, dass einfach alles gut ist und vollends gut laufen wird.
Die ersten 12 Wochen waren ja die kritischsten Wochen und auch die habe ich nun überstanden.
(aktuell bin ich 13+3 also 13 Wochen und 3 Tage schwanger)

Selbst wenn es widererwarten doch ein behindertes Kind wird: Es gibt unterschiedliche Schweregrade. nicht jeder, der Behindert ist, ist gleich behindert. Und mittlerweile gibt es auch staatliche Hilfen, die Familien mit behinderten Kindern unterstützen.
Ein leichter Weg würde es natürlich nicht werden und es wird uns viel Kraft kosten (uns als Eltern und als Paar) das zu meistern.
Aber auch das würden wir schaffen!
Es haben schon andere Familien mit behinderten Kindern geschafft, also warum wir nicht auch? 

Schlusswort:
könnte ich ein behindertes Kind nicht auch lieben? Und wenn ich es nicht könnte, hätte ich ein gesundes dann überhaupt verdient?

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